Die Erstellung einer 3D-Visualisierung eines Einkaufszentrums beginnt mit der Auswertung und Sammlung technischer Unterlagen, insbesondere architektonischer Pläne, die vom Auftraggeber bereitgestellt werden. Am häufigsten kommen DWG-Dateien zum Einsatz, jedoch sind auch andere CAD-Formate zulässig, sofern sie eine präzise Interpretation von Maßen und baulichen Details ermöglichen. Die Qualität und Vollständigkeit der Planunterlagen beeinflussen die Modellgenauigkeit direkt. Daher wird in dieser Phase die Konsistenz der Daten, die Ausarbeitung der Grundrisse, Schnitte und Ansichten sowie die Verfügbarkeit von Infrastrukturplänen wie Elektro- oder Sanitärinstallationen überprüft, sofern diese für die Darstellung relevant sind.
3D-Modellierung des Gebäudes
Auf Basis der übermittelten Pläne wird ein digitales 3D-Modell des Einkaufszentrums erstellt. Der Prozess umfasst die präzise Rekonstruktion der Bauvolumina, Fassaden, Öffnungen, konstruktiven Elemente und aller architektonischen Merkmale des Objekts. Besonderes Augenmerk wird auf Proportionen, statische Logik und Ausführungsdetails gelegt, damit das Modell eine realitätsgetreue digitale Interpretation des geplanten Bauwerks darstellt. Zusätzlich zum äußeren Erscheinungsbild können bei Bedarf auch Innenräume modelliert werden – etwa Eingangsbereiche, Verkaufsflächen, Flure, Atrien oder vertikale Erschließungselemente – sofern sie Bestandteil der Präsentation sind.
Gestaltung des Umfelds und räumlicher Kontext
Um eine überzeugende Darstellung zu erreichen, wird das Modell des Einkaufszentrums in seinen urbanen Kontext eingebettet. In dieser Phase wird das Umfeld entsprechend der Projektsituation und den verfügbaren Grundstücksdaten modelliert. Durch die Darstellung von Straßen, Gehwegen, Parkplätzen, Grünflächen und städtischer Ausstattung (wie Sitzbänken, Beleuchtung oder Verkehrszeichen) entsteht eine realitätsnahe räumliche Szene. Dadurch zeigt die finale Visualisierung nicht ein isoliertes Gebäude, sondern dessen tatsächliche Umgebung im vorgesehenen Nutzungskontext.
Einbindung realistischer Elemente
Zur Verstärkung des Raumgefühls und der Dynamik werden Elemente des Alltagslebens in die Szene eingefügt: 3D-Modelle von Fahrzeugen, Passanten, Nutzern sowie weitere bewegliche oder statische Objekte. Diese Details dienen nicht nur ästhetischen Zwecken, sondern helfen auch dabei, die Größenverhältnisse und die funktionale Nutzung des Gebäudes unter realen Bedingungen zu veranschaulichen. Die Darstellung von Besucherfrequenz, Verkehrsflüssen und Interaktionen mit der Umgebung erleichtert dem Betrachter das Verständnis für den praktischen Einsatz des Gebäudes.
Renderprozess und finale Aufbereitung
Nach der vollständigen Komposition der Szene beginnt der Renderprozess. Dieser umfasst die Festlegung visueller Parameter wie Lichtquellen, Lichtintensität, Kamerapositionen sowie die Definition von Materialien und Texturen, die reale Oberflächen wie Glas, Beton, Metall, Asphalt oder Vegetation glaubwürdig simulieren. Ziel ist es, fotorealistische Darstellungen zu erzeugen, die sowohl technische Präzision als auch einen ästhetischen Eindruck des fertigen Projekts vermitteln. In der Nachbearbeitung können die Renderings zusätzlich an die visuellen Standards des Auftraggebers angepasst oder für Präsentationen vor Investoren, Behörden oder der Öffentlichkeit vorbereitet werden.